Spielbericht der Begegnung:

1. Herren : TSV Ellerbek I



TSV Weddingstedt - TSV Ellerbek 21:22 (9:11)
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Was eine bittere Niederlage, die uns so niemals passieren darf... aber der Reihe nach.
Wir begannen das Spiel mit einer riesen Motivation und zeigten von Anfang an einen großen Willen. Somit legten wir einen Auftakt nach Maß hin - in der Deckung waren wir extrem wach und stellten die Gäste vor erhebliche Probleme. Im Angriff hatten wir in Tobi auch die nötige Durchschlagskraft aus dem Rückraum, sodass wir nach 8 Minuten mit 4:1 in Führung lagen. Auch bis zur 15. Minute hatten wir die Jungs von Trainer Nico Kibat voll im Griff und führten weiterhin mit 3 Toren Unterschied (7:4). Dann verloren wir allerdings vollkommen den Faden - angefangen mit der bereits zweiten 2 Minuten Zeitstrafe gegen Sören, die sehr kleinlich ausgelegt wurde (die ansonsten tadellosen Schiedsrichterinnen hatten Sören wohl aus irgendeinem Grund auf dem Kieker - dazu später mehr) hatten wir fortan weniger Zugriff in der Deckung. Allerdings war das größte Manko, es ist bei der Anzahl an Treffern wohl nur schwer zu erahnen, der Angriff. Es war ja nicht einmal so, dass wir uns keine Chancen herausspielten. Klar, hatten wir auch wieder ein paar technische Fehler zu viel dabei, aber die Entscheidungen, die wir trafen waren oftmals gut, sodass wir zu unseren Wurfmöglichkeiten kamen. Was fehlte war die Konzentration und Kaltschnäuzigkeit im Abschluss - ein Problem, dass sich schon seit Beginn der Saison durch die komplette Mannschaft zieht (einzig Pasi ist beim Spiel gegen Ellerbek von derartiger Kritik zu befreien - 5 Würfe und 5 Treffer). Man kann sich ja noch so schöne Chancen herausspielen und in der Deckung ackern und wühlen bis der Arzt kommt - wenn du die Pille einfach nicht reinhaust, dann gewinnst du auch kein Handballspiel - so einfach ist das. Wir warfen 12 (!!!) Minuten kein Tor, das hatte zur Folge, dass Ellerbek bis zur Pause auf 9:11 davonzog.

Die zweite Halbzeit begann (nicht zum ersten Mal in dieser Saison) bedeutend schlecht für uns. Drei schnelle Gegentore sowie die dritte Zeitstrafe - gleichbedeutend mit der roten Karte für unseren Abwehrchef Sören für einen Zweikampf, wie er eigentlich in dieser Partie zu Genüge ohne Bestrafung vorgekommen ist, halfen nicht gerade bei der Mission Heimsieg. Das Ganze mussten wir wohl erst einmal verarbeiten und das nutzten die Gäste, um sich deutlicher abzusetzen (11:17 in der 43. Minute). Wieder vollbrachten wir das Kunststück lediglich 2 Tore in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit zu erzielen - sprich: halbzeitübergreifend erzielten wir magere 4 Tore in 30 (!!!!!!!!) Minuten - da brauch man kein Prophet sein um zu erkennen, dass das ist einfach zu wenig ist. Wie bereits angesprochen war es aber weiterhin so, dass uns nicht die Möglichkeiten fehlten um ein Tor zu erzielen. Wir möchten uns an dieser Stelle auch beim gegnerischen Torhüter Henri Wommelsdorf (starke Leistung) entschuldigen, den wir mit Sicherheit grün und blau geschossen haben am vergangenen Samstag. Wir schossen den Ellerbeker Keeper förmlich zum Weltmeister. Etliche freie Würfe, darunter auch abermals 2 Siebenmeter (meine Idee mit dem Siebenmeterkönig wurde leider noch nicht berücksichtigt 😜) ließen wir teilweise kläglich liegen. Was man den Jungs allerdings noch nie absprechen konnte, auch diesmal nicht kann und auch nie werden kann, ist das Kämpferherz. Mit der Hereinnahme von Malte und seiner Rolle auf der Spitze kam neues Leben in die Mannschaft. Wir stellten innerhalb von 6 Minuten von 11:17 auf 15:17 - der Anschluss war wieder hergestellt (49. Minute). Die Halle war auf einmal wieder voll da und unterstützte die Mannschaft lautstark (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Zuschauer, die immer positiv blieben, trotz der vielen liegengelassenen Chancen). Mit einem erneuten Dreierpack beim Stand von 17:20 konnte Luka, der sich in der zweiten Halbzeit vorne und hinten aufrieb und alles in die Partie reinhaute was er hatte, per 7-Meter zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder ausgleichen (56. Minute). Nico Kibat sah sich zum Team-Time-Out gezwungen, um unseren Lauf zu unterbrechen und die Halle wieder ein bisschen runterzuholen. Leider mit Erfolg - 2 viel zu einfache Treffer durch Arnd Sasse nach Nachlässigkeiten in unserer Deckung sowie schlechte Würfe vorne brachten uns wieder ins Hintertreffen (20:22 nach 58 Minuten). Luka verkürzte eine Minute vor Schluss erneut per Siebenmeter noch einmal, Malte fing sogar nochmal den Ball ab und wir hatten tatsächlich die Chance auf den Ausgleich. Allerdings spielten wir den letzten Angriff nicht clever genug aus, sodass wir über den letzten Freiwurf in den Block warfen - Spielende. Die Enttäuschung nach Abpfiff war riesig, hatten wir uns doch gerade für dieses so wichtige Spiel vor der Herbstpause so viel vorgenommen. Der Stachel sitzt immer noch tief, muss ich mir auch eingestehen. Nichtsdestotrotz können wir ja konstatieren, dass es nicht daran liegt, dass wir uns keine Chancen herausspielen im Angriff, sondern überwiegend an der kläglichen Chancenverwertung und an unserem Talent den gegnerischen Torhüter sowas von heiß zu schießen, dass der gar nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist 🥵...
Jetzt gilt es herauszufinden woran das liegt und es schleunigst abzustellen, aus dem ganz einfachen Grund: keine Arme - keine Kekse, keine Tore - keine Punkte! 😉

Kader: Henning Hinrichs, Mathis Rathjens - Luka Schmidtke (8/4), Pascal Fisahn (5), Tobias Giesecke (4), Malte Klein (3), Stefan Pohlmann (1), Jan Boldt, Marvin Hölk, Sören Schacht, Marco Schulz, Steven Christiansen, Lasse-Finn Schmidtke, Veith Steinberg.


Eingetragen von:

Michael Gerstenberg, 01.10.19 - 12:07 Uhr